Jetzt haben wir Ferien

Während ich hier sitze und den neuen Eintrag schreibe, spüre ich, wie es mir den Schweiss aus sämtlichen Poren treibt. Andy macht, was man im Paradies tun sollte:

Nach der Ankunft am Sonntag machten wir uns sogleich auf, am Strand etwas essen zu gehen. Da war vielleicht was los. Erstens ist Sonntag, das heisst Familientag und zweitens läuft gerade der Copa América, (Südamerikanischer Fussball-Cup) und Kolumbien spielt gegen Venezuela. Also setzen wir uns in eines der unzähligen Strohütten-Restaurants mit direktem Blick aufs Meer und den Fernseher.
Als wir bestellen wollten, erklärte uns die Kolumbianerin mit wahrscheinlich afrikanischen Wurzeln, welche in ihren viel zu engen Leggins und ausgelatschten Kroks nicht sonderlich motiviert den feierfreudigen Gästen Bier um Bier an die Tische brachte, dass SIE bestimme, was es zu essen gebe, WIR aber den Fisch auswählen dürfen. Also hielt sie uns eine Platte mit unterschiedlichen frisch gefangenen Fischen unter die Nase. Etwas ratlos zeigten wir beide je auf einen Fisch, sie verschwand wortlos und mit dem Hintern wackelnd in der Küche und stellte uns kurze Zeit später noch unser bestelltes Bier auf den Tisch. 
Das mit dem Bier ist auch noch kurz eine Geschichte wert:
Hier in Kolumbien werden ungefähr 3 Sorten Bier getrunken: Club Colombia, Aguila und Poker. Andy hat in der Regel ein Poker bestellt, ich ein Club Colombia. In der Gegend um Santa Marta scheint aber das Aguila von der Bevölkerung bevorzugt zu werden. Also bestellten wir auch ein Aguila, prosteten uns zu und nach dem ersten Schluck fand Andy, dass das Aguila nur Wasser sei. Ich pflichtete ihr zu, da es in der Tat milder ist als die anderen Biere. Etwa nach dem 3. Schluck nahm Andy von meiner Flasche einen Schluck, schaute mich mit grossen Augen an und schon fast etwas würgend sagte sie: Es IST Wasser! Entweder ist da was bei der Abfüllung schief gelaufen, oder jemand hat sich einen Scherz erlaubt, denn in Andys Flasche war tatsächlich nur Wasser. Die herbeigerufene Serviertochter, welche auch jetzt immer noch keine Miene verzog, stellte Andy eine neue Flasche Bier hin und sagte nur: "Tranquilo!"