Cartagena

Der Nachmittag gestern in Medellín vergeht wie im Flug und schon müssen wir wieder zurück zum Terminal de Norte, damit wir den Nachtbus nach Cartagena um 18.30 Uhr nicht verpassen. Im Bus sind viele Kleinkinder und wir fragen uns schon, ob wir bei der 13-stündigen Fahrt überhaupt ein bisschen schlafen können. Doch bereits in Medellín ist uns aufgefallen, dass die Kinder, welche einfach auf dem Arm der Mutter reisen, gleich wie die älteren Menschen einen grossen Stellenwert haben. Wenn eine Mutter die vollgestopfte Metro betritt wird gleich ein Sitzplatz freigemacht. All dies geht ohne murren, oder aggressives Verhalten der Reisenden von sich. Obwohl die öffentlichen Verkehrsmittel ständig überfüllt sind, wirken die Menschen total ruhig und entspannt. Sehr eindrücklich für uns Schweizer! Wie bereits bei den anderen Busfahrten erlebt, sind die Kinder jedoch auch in diesem Bus erstaunlich ruhig. Sie scheinen es gewöhnt zu sein, weite Strecken auf dem Arm ihrer Mutter zu verbringen. Unsere Befürchtungen einer lauten Busfahrt waren somit unbegründet. Schlafen können wir trotzdem nicht so richtig. Die Strassen sind immer kurvig und holprig, so dass man im Unterbewusstsein immer noch etwas ausgleichen muss, damit man nicht vom Sitz fällt ;). Die Fahrt verläuft gut und wir kommen pünktlich am Busterminal ausserhalb von Cartagena an. Gemäss den Fotos im Internet und den Reisekatalogen hatte ich von Cartagena ein wunderschönes idyllisches Städtchen erwartet (hätte ich etwas besser recherchiert wäre mir aufgefallen, dass Cartagena immerhin die Hauptstadt des Departementes Bolívar ist und somit nicht so klein sein kann). Auf der ca. 60-minütigen Fahrt im kleinen Bus ins Zentrum nach Cartagena finden wir uns aber wieder im Stau stehend, es ist sehr laut und zusätzlich merken wir nun, wie heiss es hier im Norden ist! Völlig verschwitzt und müde suchen wir uns ein Hotel im Kolonialstil mit schönem Innenhof. Dieses Mal haben wir kein warmes Wasser, aber wer braucht warmes Wasser bei 33°? Endlich können wir auch unsere schmutzigen Kleider zu einem vernünftigen Preis im Hotel waschen lassen. Nach einer erfrischenden Dusche schlendern wir durch die Gassen von Cartagena und sehen nun die wunderschönen Kolonialbauten der Innenstadt.